Prag zählt zu den meistbesuchten Metropolen der Welt. Also eigentlich genau das Gegenteil meiner Reise-Träume. Ende März hatte ich aber noch ein paar Tage Rest-Urlaub übrig und ich entschloss mich trotzdem Prag in Angriff zu nehmen. Prag hat dann doch so viel Geschichte und so viel alte Architektur, dass ich das unbedingt mit eigenen Augen sehen wollte.
Inhaltsverzeichnis
Anreise Prag
Außerdem gab es einige Motive in Prag, die schon lange auf meiner Shooting Liste standen. Also nichts wie ab in den Zug und auf in die Tschechische Hauptstadt. Dank Bahncard50* und Direktverbindung von Leipzig ist man ruck-zuck in Prag und sieht noch was von der Gegend. Untergebracht war ich im sehr zentralem Koruna Hotel*. Von hier aus konnte ich alles sehr gut zu Fuß erreichen.
Erste Eindrücke
Nachdem ich dann meinen Fotorucksack umgepackt hatte, beschloss ich ohne Plan die Gegend zu erkunden. Gerade in neuen Städten “verlaufe” ich mich zum Anfang immer ganz gerne. So lernt man die Stadt am besten kennen und ich komme ganz ohne Stress in den Fotografie-Groove. Tatsächlich ist die Street-Fotografie nicht meine Stärke und vor allem am Anfang brauche ich immer etwas Überwindung.
Der erste Sonnenuntergang in Prag
Als sich dann so langsam die Sonne Richtung Horizont neigte, ging es für mich zu dem klassischen Aussichtspunkt Letensky profil. Von dort aus hat man einen traumhaften Blick auf die Altstadt von Prag und alle Brücken. Da ich aber noch genug Zeit hatte, konnte ich ein wenig den Park und die weitere Gegend erkunden und stieß auf einen weiteren Aussichtspunkt mit einer noch besseren Komposition.
Hier baute ich mein Stativ in aller Seelenruhe auf, und suchte mir eine Panorama Komposition und eine mit etwas mehr Details. Kleiner Stativ-Hack, mit einer Klemme* und einem zweiten Kugelkopf* kann man sich super ein zweites Stativ sparen.
Karlsbrücke bei Sonnenaufgang
Eine der Hauptgründe für meine Fotoreise und eines der Top Highlights in Prag ist sicherlich die Karlsbrücke. Da sie aber zu jeder Jahreszeit komplett überlaufen ist, machte ich mich am nächsten Morgen um 4 Uhr auf den Weg. Selbst um diese Uhrzeit war ich nicht der einzige mit einem Stativ auf der Brücke. Aber glücklicherweise konnte ich zur frühen blauen Stunde gerade noch so ein Bild ohne Menschen fotografieren.
Da mit der Sonne auch mehr Menschen kamen, zog es mich dann noch mal auf den Marktplatz. Zum Mittag stehen hier hunderte um die Astronomische Uhr zu bestaunen. Morgens um 6 hat man den ganzen Platz für sich allein. Als ich dort so einsam durch die Gassen wanderte, fragte ich mich, wie es wohl damals gewesen sein mochte, als man nur mit Pferden durch die Straßen zog.
Zum Sonnenaufgang selber waren dann alle Wolken verschwunden und ich baute langsam mein Stativ ab. Als nächstes stand die Prager Oberstadt auf der Liste. Also wieder rauf auf die Karlsbrücke und vorbei an schon jetzt 50 Fotografen, die sich dicht an dicht nebeneinander quetschten um die Sonne über der Stadt einzufangen. Auch ich konnte es mir nicht nehmen, über ihre Köpfe hinweg diese schöne Silhouette mit Sonnenstern festzuhalten.
Oberstadt im goldenen Licht
Um zum Palast in der Oberstadt von Prag zu gelangen, muss man erstmal ein paar Höhenmeter und Treppen überwinden. Mit der Sonne im Rücken erstrahlte die Stadt in diesem wunderbaren Goldton und ich bekam richtig Lust aufs fotografieren.
In der Oberstadt war es wirklich noch richtig still und nur ganz selten lief mir eine Person über den Weg. Als ich Nachmittags nochmal dort oben war, war alles voll mit Touristen und der Platz hatte für mich gänzlich seinen Charme verloren. Das frühe erkunden hatte sich also wieder gelohnt.
Auf dem Weg zurück in die Altstadt war noch immer der goldene Glanz überall und kurz vor der Karlsbrücke sprang mir dieses Motiv förmlich ins Gesicht. Tatsächlich hat mich dieser Torbogen dazu animiert, meine Bildbearbeitung zukünftig etwas zu überdenken. Allein deshalb zählt es zu einem meiner liebsten Fotos 2019.
Auf dem Rückweg zum Hotel machte ich noch einen kurzen Abstecher in den Kampa Park wo es noch die ein oder anderen Motive zu sehen gab. Insbesondere die gelben Pinguine oder die riesigen Baby Skulpturen waren nett im Sonnenlicht zu fotografieren.
Veganes Prag
Da Prag zu den touristischsten Städten der Welt gehört, machte ich mir im vornherein keine großen Gedanken um mein Essen. An jeder Ecke gab es eine vegane Option und auf Happy Cow tummelten sich die Restaurants. Die meisten akzeptieren übrigens auch Kreditkarte , weshalb ich zumindest meine Euro nicht eintauschen musste und die ganzen 3 Tage komplett ohne Bargeld bzw tschechische Kronen ausgekommen bin.
Genau gegenüber meines Hotels befand sich das vegetarische Restaurant Estrella, das einen super Rote Beete Burger gemacht hat und auch vom Ambiente her sehr nett war. Außerdem fand ich forkys in der Nähe der Karlsbrücke ebenfalls richtig lecker. Hier war ich sogar 2 Mal essen.
Tanzendes Haus Prag
Nach einem leckeren Burger und einem großen Schwarzbier nahm ich mir Abends dann noch das Tanzende Haus in Prag vor. Architekt Frank Gehry der u.a. auch den Düsseldorfer Zollhafen oder das Museum in Bilbao mit entworfen hat, erinnert mit dem Bau an eine Tänzerin im Kleid, die sich an ihren Tanzpartner lehnt.
Sonstige fotografische Highlights
Da der Sonnenaufgang für den nächsten Morgen komplett ohne Wolken angekündigt war und ich die Tage davor auch über 20km zu Fuß zurückgelegt hatte, entschied ich mich auszuschlafen und danach noch ein paar kleiner Highlights in Prag zu fotografieren.
Eines davon ist die “Glühbirne” im Treppenhaus des Cafe Orient in Prag. Dann habe ich noch den unendlichen Bücher Tunnel in der Bücherei besucht und mir den drehenden Kafka Kopf angesehen.
Fazit Prag
Prag ist wirklich eine schöne Stadt und ich hatte kein mal das Gefühl als Tourist nicht willkommen zu sein. In vielen touristischen Großstädten bekommt man ja mal schnell diverse Blicke zugeworfen. In Prag allerdings gar nicht. Auch habe ich keine aufdringlichen Straßenverkäufer oder Gaukler wahrgenommen. Vielleicht bin ich aber auch einfach als Tourist gar nicht so stark aufgefallen, denn es gibt in dieser Stadt ein Menge Reisende. Riesige Gruppen, riesige Schlangen überall und gerade in der Altstadt einen richtigen Stau beim Laufen wenn man nicht aufpasst.
Für mich definitiv zu viele Menschen auf einem Fleck. Dafür ist es früh morgens zum Sonnenaufgang wirklich magisch und man kann die Geschichte, die diese Stadt durchlebt hat förmlich schmecken. Die Architektur ist wirklich faszinierend und irgendwie fühlt man sich wie im Märchen. Werde ich Prag nochmal besuchen? Garantiert nicht im Sommer, wenn noch mehr Touristenmassen versuchen sich durch die engen Gassen zu drücken aber vielleicht im Winter wenn Schnee liegt und man noch mehr das Gefühl hat mitten in einem Gebrüder Grimm Märchen zu stecken.
Letztes Update am 03/10/2022 durch Alex
2 Antworten
Schöner Bericht. Schade, dass viele Fotos irgendwie nicht angezeigt werden. Grüße.
Ahoi lieber Hendrik,
vielen Dank für den Hinweis. Die Bilder sollten jetzt alle wieder angezeigt werden. Wenn nicht, gern mal den Cache leeren :).
Viele Grüße
Alex