Da wir unsere beiden Kater auf dem Weg nach Dänemark nicht länger als 4 Stunden in der Transportbox lassen wollten, schaute ich mich nach einem fotogenen Zwischenstopp um. Tatsächlich lag dann die Lüneburger Heide genau zwischen Leipzig und unserem Ziel Silkeborg. Also Perfekt für einen kleinen Mini-Urlaub im Urlaub.
Inhaltsverzeichnis
Übernachten am Totengrund
Wenn man dann nach geeigneten Fotospots in der Lüneburger Heide sucht, stößt man schnell auf den Totengrund bei Bispingen. Dieser 30 Hektar große Talkessel erstrahlt im August komplett im Heide-Pink und Nebel ist fast garantiert. Zum Namen Totengrund gibt es viele Theorien. Vom Meteoriteneinschlag über einen Toteisblock bis hin zu alten Leichenzügen die durch das Tal gefahren wurden, findet jeder seine eigene Lieblingsgeschichte.
Wer wie wir mit einem Van oder Wohnmobil unterwegs ist, bucht sich am besten eine Nacht auf dem Ferienhof Cohrs. Näher kommt man an den Totengrund nicht ran und wir wissen ja alle, jede Minute Extra-Schlaf ist kostbar. Von dort aus läuft man ca 40-60 Minuten in den Nationalpark. Je nachdem, welche Abzweigung man im Wald nimmt.
Wanderweg zum Totengrund
Isabel und ich brauchten für dem Hinweg ziemlich genau 60 Minuten. Und der fast komplette blaue Himmel ließ mich nicht gerade Gutes erhoffen. Auch Isa war mürrischer als sonst am Morgen. Aber all das war verflogen, als wir das Ende des Waldes erreicht hatten und sich der Totengrund vor uns im dichten Nebel präsentierte. Jetzt zeigte sich, dass sich das Aufstehen um halb 5 gelohnt hat und unsere Laune stieg schlagartig um 100%.
Ich war so aufgeregt, dass ich gar nicht wusste wo ich anfangen sollte zu fotografieren. Überall waren vermeintliche Kompositionen und der Sonnenaufgang war schon voll im Gange. Also sprintete ich hoch auf den Hügel und gesellte mich zu den anderen beiden Fotografen, die vor mir da waren.
Sonnenaufgang im Totengrund
Auch wenn die Heideblüte noch nicht voll im Gange war, war die Szenerie mit dem Tal, den Bäumen und dem Nebel mit das schönste was ich die letzten Monate gesehen habe. Das toppte sogar die Bärlauchblüte in Leipzig. Allerdings fand ich meinen Spot auf dem Stativ doch sehr limitierend und ich machte mich mit dem 70-200 f4* auf Motivjagd.
Motive im Totengrund
Dabei machte ich eine ähnliche Erfahrung wie damals in der Sahara. Es ist in so einer Umgebung gar nicht so einfach, einzelne Motive zu identifizieren. Mir hilft dann immer mich auf Details, Isolierte Elemente oder ungerade Zahlenanordnungen zu konzentrieren.
Genauso habe ich auch mein absolutes Lieblingsmotiv von diesem Morgen gefunden. Diese 3 Bäume standen wie auf dem Präsentierteller direkt vor mir und wurden von dem warmen Seitenlicht regelrecht angestrahlt. Ich gebe meinen Bildern eher selten einen Titel aber “Tree friends” schoss mir bei diesem Anblick direkt durch den Kopf.
Ein weiterer Tipp für Motive ist es nach Kontrasten zu schauen. Sei es hell/ dunkel oder wie in diesem Fall, der einzige rote Baum zwischen den ganzen grünen. Versucht am besten so wenig in das Bild zu packen wie möglich. Je einfacher, harmonischer ihr das Bild haltet, desto besser wird euer Foto. Zumindest kann ich euch in der Natur und Wald-Fotografie nur dazu raten.
Fazit zum Totengrund in der Lüneburger Heide
Gerade im August ist die Lüneburger Heide natürlich ein Naturspektakel, das man einmal im Leben gesehen haben sollte. Auch wenn wir nicht die volle Heide-Blüte gesehen haben, hat die magische Stimmung im Totengrund dennoch nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Endlich hatte ich wieder die Chance Bäume im Nebel zu fotografieren. Und dann auch noch mit diesem Licht zum Sonnenaufgang. Dieser Morgen wird nicht nur mir sehr lange in Erinnerung bleiben, auch Isabel schwärmt jetzt noch von den ganzen Spinnennetzten und der mystischen Energie die von diesem Ort ausgeht. Eine absolute Empfehlung.
Letztes Update am 02/09/2021 durch Alex
2 Antworten
Geile Bilder!
Danke Dir <3. Das schwierigste ist immer das Aufstehen